Dienstag, 15. September 2015

Leckere Spring-Ins-Feld: Heuschrecken und Grillen

Dass Insekten gesunde und nachhaltige Nahrung auch für Menschen sind, darüber gibt es nun schon viele Artikel und Studien, nicht zuletzt die Empfehlung der Welt-Ernährungsorganisation.

Frische Heuschrecken auf dem Teller

Aber sind Insekten auch lecker?

Leider kann man Insekten für den Verzehr durch Menschen in Deutschland noch nicht so richtig gut kaufen. Alles, was man online bestellen kann, kommt "gefriergetrocknet" in super kleinen Mengen und Reagenzgläschen, reichlich teuer. Das schmeckt, naja geht so, irgendwie trocken und die Mehlwürmer sogar etwas muffig für meinen Geschmack. Man weiß nicht, wie alt die sind und nicht wo sie herkommen, unter welchen Bedingungen sie gezüchtet wurden, etc.

Insekten aus dem eigenen Garten essen


Deshalb entschloss ich mich für ein beherztes Experiment: Ich lief im Hochsommer einfach über unsere seit Wochen ungemähte Wiese, wo sie lustig hüpften: frische, gesunde und glückliche Heuschrecken. Einfach nur mit der Hand am Arm fing ich die Heimchen ein, steckte sie in ein Weckglas und kam in weniger als einer halben Stunde auf immerhin 12 Heuschrecken. Und das beste: eine Grille ging mir auch ins Netz, pardon, in die Hand.
12 Heuschrecken und eine Grille, sediert und stressfrei erlegt

Das Glas stellte ich dann in den Kühlschrank. Dort werden die essbaren Insekten praktisch auf natürliche Weise sediert. Sie fallen quasi in einen sehr kurzen Winterschlaf, wie sie es in der freien Natur in einer kalten Nacht auch tun. Dann ab dafür in den Tiefkühler, wo sie endgültig den schmerzlosen und stressfreien Kältetod sterben.

Die so frisch erlegten Tiere werden dann nur noch ganz kurz in der Pfanne angebrutzelt, das dauert gefühlt eine Minute, in ein paar Tropfen Olivenöl und mit ein wenig Kräutersalz, das ich mir beim nächsten mal sparen werde, um den puren Geschmack zu erkunden.
Frisch gebrutzelte Heuschrecken aus dem heimischen Garten

Gesund und nachhaltig: essbare Insekten


Überraschung, die Viecher sind sehr lecker, schmecken frisch und knackig nach Nüssen. Voll mit wertvollem Eiweiß und Mineralstoffen und einer fantastischen Ökobilanz. Zur Ökobilanz von essbaren Insekten werde ich einen eigenen Beitrag schreiben, die Fülle der Information verlangt das geradezu.

Die Grille habe ich mir für ganz zuletzt aufgehoben und ich wurde nicht enttäuscht. Im Vergleich zu den einfachen Heuschrecken ist die Grille nochmal ein echter Kick, Geschmack hoch drei.
Sieht wenig aus, ist aber randvoll mit Eiweiß und Mineralstoffen: essbare Insekten. 



2 Kommentare:

  1. Das Kabinett des Grauens hat mich auf den Post klicken lassen. In China gab es die auch und da war es irgendwie okay. Hier in Deutschland kann ich mir das nicht so gut vorstellen, die zu essen. Komisch, was?

    Yvonne

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    1. Hallo Yvonne, ja komisch, dass es bei uns "im Westen" deplatziert scheint. Dabei serviert das Noma in Kopenhagen, das beste Restaurant der Welt seit mehreren Jahren regelmäßig Insekten. Belgien hat vor kurzem fünf Insektenarten als Lebensmittel deklariert. Und 2 von 8 Milliarden Menschen weltweit essen bereits regelmäßig und gerne Insekten.

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